Für das Fliegenfischen benötigen Sie spezielle Fliegenschnüre, die sich von normalen monofilen oder geflochtenen Schnüren unterscheiden. Fliegenschnüre gibt es in zahlreichen Varianten, von hoch schwimmenden bis hin zu schnell sinkenden Modellen. Hier finden Sie alles, was Sie benötigen:
Fliegenschnüre sind speziell für das Fliegenfischen entwickelt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schnüren werden sie in der Regel als Achsrollen konstruiert. Die Fliegenschnur muss vor dem Auswerfen manuell von der Rolle gezogen werden, und auch das Aufspulen erfolgt manuell. Es gibt jedoch auch Semiautomatik Fliegenrollen, wie die von Franco Vivarelli, die durch einen kurzen Kipphebel automatisch die Schnur einholen. Diese Technik ist besonders bei Bergbachanglern und Streamerfischern beliebt.
AFTM steht für die American Fishing Tackle Manufacturers Association und bezeichnet die internationale Einteilung von Fliegenschnüren. Die Schnurklasse wird auf den Verpackungen angegeben und reicht von #0 bis #15.
Je größer die Zahl, desto schwerer ist die Fliegenschnur. Diese Klassifikation ist vergleichbar mit dem Wurfgewicht einer Spinnrute.
Die Schnurklasse sollte zur Fliegenrute passen, die auf dem Blank des Griffteils aufgedruckt ist. Eine perfekte Abstimmung von Fliegenrute und Fliegenschnur ermöglicht präzises Werfen und besseres Handling.
F (Floating): Diese Schnur schwimmt an der Wasseroberfläche. Ideal für Trockenfliegen und Nymphen.
I (Intermediate): Langsam sinkend, für Situationen, in denen die Schnur leicht unter der Oberfläche bleiben soll.
S (Sinking): Sinkend, um die Fliege schneller in tiefere Wasserschichten zu bringen.
FS (Fast Sinking): Schnell sinkend, für tiefe Gewässer oder schnelle Sinkschnüre.
F/I (Floating/Intermediate Tip): Schwimmend mit einer langsam sinkenden Spitze, nützlich für verschiedene Wasserbedingungen.
F/S (Floating/Sinking Tip): Schwimmend mit einer sinkenden Spitze, ideal für unterschiedliche Tiefen und Techniken.
DT (Double Taper): Beidseitig verjüngte Schnur für präzise und sanfte Präsentationen, besonders bei Trockenfliegen und Nymphen.
WF (Weight Forward): Keulenschnur, die sich nach vorne hin verdickt. Diese Schnur ist besonders vielseitig und ermöglicht weite und präzise Würfe.
TT (Triangle Taper): Eine spezielle Form der Schnur von Royal Wulff, die schnelle Aufladung der Rute ermöglicht und unerwünschte Leerwürfe vermeidet.
ST (Shooting Taper): Auch als Schusskopf-System bekannt, wird für Distanzwürfe verwendet.
LL (L-Level): Eine Parallelschnur, deren Durchmesser über die gesamte Länge konstant bleibt. Diese Schnüre sind heutzutage weniger verbreitet.
Die Farbe der Fliegenschnur hat keinen Einfluss auf deren Typ oder Schwimmeigenschaft, sondern dient der Sichtbarkeit und dem Einsatzgebiet:
Schwimm-Schnüre (Floating) sind in verschiedenen Farben wie leuchtgrün oder tarn-oliv erhältlich.
Intermediate-Schnüre finden sich oft in transparenter Ausführung.
Sinkschnüre sind meist in unauffälligen Farben wie Braun, Grün oder Schwarz gehalten.
Backing ist die zusätzliche Schnur, die auf die Fliegenrolle gespult wird, bevor die Hauptfliegenschnur aufgewickelt wird. Hergestellt aus Materialien wie Dynema oder Dacron, dient das Backing als zusätzliche Kapazität beim Drillen von Fischen, da Fliegenschnüre in der Regel zwischen 27 und 30 Metern lang sind.
Hier ein Beispiel für eine Fliegenschnur mit den typischen Kürzeln:
WF steht für „Weight Forward“ (Keulenschnur)
5 steht für die Schnurklasse (diese finden Sie auf dem Rutenblank)
F steht für „Floating“ (schwimmend)
30m gibt die Länge der Schnur an, in diesem Fall 30 Meter
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